Der PLENTICORE – eine Erfolgsgeschichte made in Germany
Der Hybrid-Wechselrichter PLENTICORE ist ein äußerst effizienter und vielseitiger Wechselrichter, der sich zu einer festen Größe auf dem Solarmarkt etabliert hat.
Dalibor Nater (Abteilungsmeister für Wechselrichter)
Als Teil der KOSTAL Gruppe hat sich KOSTAL Solar Electric sowohl der Tradition als auch der Innovation verschrieben. Aufbauend auf jahrzehntelangen Erfahrungen in der Industrieelektronik brachte KOSTAL 2018 den Hybrid-Wechselrichter PLENTICORE auf den Markt. Voraus ging der intensive Einsatz der Forschungs- und Entwicklungsteams. Immerhin war KOSTAL das Unternehmen, das den ersten Hybrid-Wechselrichter öffentlich vorstellte. Im Jahr 2022 erschien die zweite Generation des PLENTICORE, zusätzlich ausgestattet mit WLAN und drei weiteren Schaltausgängen zur Laststeuerung.
Produziert wird der PLENTICORE im KOSTAL Werk im nordrhein-westfälischen Hagen. Hier befindet sich auch der Firmensitz der KOSTAL Industrie Elektrik GmbH & Co. KG, von der KOSTAL Solar Electric Teil ist.
Wir warfen einen Blick hinter die Kulissen und sprachen mit zwei Teammitgliedern von Maik Gessler, dem Fertigungsleiter. Rede und Antwort standen Rocco Maroni (Abteilungsleiter Fertigung) sowie Dalibor Nater (Abteilungsmeister für Wechselrichter).
KOSTAL ist ein traditionsreiches deutsches Unternehmen. Aber wird der PLENTICORE auch in Deutschland gefertigt?
Ja, der PLENTICORE ist komplett in Deutschland entwickelt worden und wird auch hier gefertigt.
Lassen Sie uns über den Fertigungsprozess des PLENTICORE sprechen. Wie viele Personen sind an der Fertigung beteiligt?
Für die Endmontage des Wechselrichters sind Stand Januar 2024 72 Mitarbeiter tätig.
Wie viele Arbeitsschritte gibt es bis zur Fertigstellung des PLENTICORE?
Für die Endmontage eines Wechselrichters sind 116 einzelne Ablaufschritte notwendig.
Welche Schritte der Produktion passieren in Hagen?
Der Wechselrichter wird komplett in Hagen gefertigt, angefangen vom Bestücken der jeweiligen Leiterplatte bis zur kompletten Endmontage und der anschließenden Verpackung. Der PLENTICORE verlässt unsere Hallen genau so, wie ihn der Endkunde bekommt.
Als Teil der KOSTAL Gruppe produziert das Unternehmen SOMA Produkte für Prüftechnik und Automation. Dazu gehören auch selbstständig arbeitende Roboter. Finden diese auch bei der Fertigung des Wechselrichters Verwendung?
Zur Prüfung der Wechselrichter werden sogenannte autonome mobile Roboter eingesetzt. Diese holen eigenständig den fertig montierten Wechselrichter ab und transportieren ihn dann vollautomatisiert in die jeweiligen Prüfzellen. Nach der fertigen Prüfung werden die Wechselrichter zur automatisierten Labelstation weitertransportiert und anschließend am Übergabepunkt zur Verpackung abgesetzt.
Die Coronapandemie hat die Industrie vor große Herausforderungen gestellt, insbesondere auch, weil die Lieferketten empfindlich gestört waren. Wie hat sich denn die Verfügbarkeit in den letzten 1 bis 2 Jahren entwickelt?
Die Jahre während Corona haben uns gezeigt, wie sensibel der Markt in Bezug auf die Materialverfügbarkeit reagieren kann. Nur durch die Anstrengungen der Kostal Industrie Elektrik ist es gelungen, diese Situation im Laufe der letzten Jahre in den Griff zu bekommen, sodass wir bis heute die Verfügbarkeit deutlich steigern konnten.
Welche Maßnahmen hat KOSTAL ergriffen, um die Verfügbarkeit zu verbessern?
Sowohl in der Fertigung, Entwicklung und Logistik als auch im Einkauf wurden weitere Kapazitäten geschaffen, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Dies war erforderlich, um auf die extremen Situationen wie zum Beispiel die Materialverfügbarkeit reagieren zu können.
Zugleich wurden Fertigungsausstattungen, Produktionslinien und Ausbringungsmengen kontinuierlich verbessert und optimiert, um auf die sich immer weiter verändernde Marktsituation zu reagieren.
Mehr als je zuvor ist das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz in aller Munde. Die Dringlichkeit, ressourcenschonend zu wirtschaften, gehört zu den vielen möglichen Beiträgen, die ein Unternehmen leisten kann. Was unternimmt KOSTAL in Sachen Nachhaltigkeit?
Das Werk in Hagen ist seit 2015 nach ISO 50001 zertifiziert und ist somit Vorreiter im Bereich Energiemanagement. Das System besteht im Wesentlichen aus Energie- und Leistungsmessgeräten. Mittlerweile werden auch Strom, Erdgas, Heizöl, Wärme- und Kältemengen sowie Druckluft überwacht und ausgewertet, um Verbesserungs- und Einsparpotenziale zu erkennen.
Die Photovoltaikanlage auf dem Werksgelände ist zudem imstande, die komplette Klimaregelung in der Fertigung, die mit Wärmepumpen realisiert wird, zu versorgen. Zudem erhielt die KOSTAL Gruppe im Dezember 2023 von EUPD Research, seit mehr als 20 Jahren ein Experte für Forschung und Analyse, den ESG Transparency Award für herausragende Nachhaltigkeitsberichte.
Schauen wir noch einmal auf Produktion und Wirtschaft. Wo sehen Sie besondere Herausforderungen?
Besondere Herausforderungen sind die sich ständig ändernde Marktsituation und Versorgungsengpässe. Teilweise werden Bauteile komplett abgekündigt. Hinsichtlich der Validierung und der Fertigungsprozesse sind daher extreme Anstrengungen im Bereich Entwicklung und Fertigung nötig.
Dies alles verlangt jedem Mitarbeiter ein hohes Maß an Flexibilität ab, was letztendlich nur mit einer stark ausgeprägten Firmenbindung eines jeden Mitarbeiters der Firma KOSTAL erreicht werden kann.
Was haben Sie getan, um die Produktionskapazitäten zu erhöhen?
Die Fertigungslinie und die Fertigungsabläufe durchlaufen kontinuierlich Verbesserungsprozesse. Durch das Umstellen einiger Arbeitsgänge ist es gelungen, kleine Kapazitätssteigerungen zu erzielen, mit denen wir in Summe aber einen großen Sprung hinsichtlich der Marktvorteile erzielen.
Indem wir durch Sonderschichten flexibel auf Fertigungsschwankungen reagieren, können wir zudem Kapazitätseinbußen ausgleichen. Fertigungslinien wurden zudem kontinuierlich erweitert, modernisiert und weiter automatisiert.
Wie macht sich das bemerkbar?
Seit Einführung der Hybrid-Wechselrichter bis Stand heute konnten wir unsere Ausbringung um 30 % steigern.
Haben Sie vielen Dank für das Interview!
Der PLENTICORE in zweiter Generation – ein ausgezeichneter Wechselrichter
Der PLENTICORE plus ist ein sehr vielseitiger und seit Jahren etablierter Hybrid-Wechselrichter, der zahlreiche Auszeichnungen für seine Effizienz und Popularität bei Endanwendern und Installateuren erhalten hat. Durch die große und stetig wachsende Zahl an kompatiblen PV-Komponenten wie Batteriespeichern und Wärmepumpen bietet er allen Beteiligten unschlagbare Vorteile.
Der Handel hat für eine große Anzahl Produkte immer den passenden Wechselrichter auf Lager, der Installateur freut sich über ein leicht in Betrieb zu nehmendes, etabliertes Gerät und zahlreiche Service-Leistungen von KOSTAL, und der Endkunde kann seine PV-Anlage jederzeit äußerst flexibel erweitern.
Und dank der AutoUpdate-Funktion bringt sich der PLENTICORE stets automatisch auf den aktuellen Software-Stand.