Der Schlüssel zur ökologischen Bauwirtschaft

Umweltproduktdeklarationen bieten Fakten für den Klimaschutz

Der Gebäudesektor ist für über 30 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Im Kampf gegen den Klimawandel und für eine umweltfreundliche Zukunft ist es deshalb besonders wichtig, nachhaltig und ressourcenschonend zu bauen. Aber wie lässt sich unter all den Produkten das Klimafreundlichste finden? Wie ist nachhaltiges Planen und Bauen möglich? Am besten mit messbaren Daten und Transparenz. Diese findet man in der Umweltproduktdeklaration (engl. Environmental Product Declaration, EPD).

Umweltproduktdeklarationen sind eine Methode zur standardisierten Darstellung der Umweltauswirkungen von Produkten oder Dienstleistungen. Sie liefern eine Datengrundlage, die den gesamten Lebenszyklus eines Bauprodukts oder Teile davon abbildet und dessen Umweltauswirkungen quantifiziert.

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Bildquelle: aquatherm

Umweltproduktdeklarationen klären darüber auf, mit welchen Bauprodukten die Umweltbelastung eines Projekts minimiert werden kann.

Umweltproduktdeklarationen basieren auf der internationalen Norm ISO 14025. Sie gilt für alle Branchen, doch Vorreiter in der Anwendung ist die Baubranche. Die Idee dahinter ist, dass durch die standardisierte Erfassung der Umweltdaten von Bauprodukten eine vergleichbare Grundlage für eine nachhaltige Bauplanung geschaffen wird. Planer, Architekten und Bauherren nutzen diese Informationen, um eine fundierte Entscheidung bei der Auswahl zu treffen. Sie stellen anhand der Umweltproduktdeklarationen fest, mit welchen Bauprodukten sie die Umweltbelastung ihres Projekts minimieren. So wird eine nachhaltige Bauweise unterstützt und der Klimaschutz vorangetrieben. Außerdem können Kunden sie als Nachweis für verschiedene Gebäude-Zertifizierungssysteme wie LEED, BREEAM oder DGNB nutzen.

Die wichtigsten Inhalte einer Umweltproduktdeklaration

In einer Umweltproduktdeklaration werden die Umweltauswirkungen eines Produkts entlang des gesamten Lebenszyklus oder in Teilen erfasst. Dazu zählen unter anderem die Rohstoffgewinnung, die Produktion, der Transport, die Nutzung, die Entsorgung und das Recycling.

Für jeden Bereich werden verschiedene Umweltkriterien wie Treibhausgasemissionen und Ressourcenverbrauch aufgelistet und bewertet. Diese Ergebnisse bzw. Umweltindikatoren fließen in die Umweltproduktdeklaration ein und ermöglichen so die Vergleichbarkeit zwischen den Bauprodukten.

Ein wichtiger Bestandteil einer Umweltproduktdeklaration ist die Zuordnung des Produkts zu einer spezifischen Produktkategorie. Diese Einordnung in die sogenannten Produktkategorieregeln (engl. Product Category Rules, PCR) ist notwendig, um die Vergleichbarkeit zwischen ähnlichen Produkten herzustellen. In jeder Produktkategorie werden die relevanten Umweltfaktoren erfasst und in die Umweltproduktdeklaration aufgenommen.

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Rohrsystemlösungen aus Polypropylen weisen im Vergleich zu anderen Materialien wie Kupfer oder Stahl deutliche Vorteile im Hinblick auf Energieverbrauch, Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch und die Abfallmenge auf.

Umweltproduktdeklaration und Ökobilanz – zwei, die zusammengehören

Die Ökobilanz (engl. Life Cycle Assessment, LCA) und die Umweltproduktdeklaration sind zwei zentrale Elemente der Nachhaltigkeit im Baugewerbe, die eng miteinander verknüpft sind. Vereinfacht kann man sagen, dass die Umweltproduktdeklaration eine standardisierte Zusammenfassung der Ergebnisse einer Ökobilanz darstellt.

Eine Ökobilanz-Studie umfasst vier Phasen: Zunächst werden das Ziel und der Untersuchungsrahmen festgelegt. Im Anschluss erfolgt eine Sachbilanz, die Datenerhebungen und Berechnungsverfahren zur Quantifizierung relevanter Inputs und Outputs eines Produktsystems erfasst. In der Wirkungsabschätzungsphase werden potenzielle Auswirkungen auf die Umwelt mit Hilfe der Ergebnisse der Sachbilanz analysiert. Bei der abschließenden Auswertung werden die Ergebnisse der Sachbilanz und der Wirkungsabschätzung gemeinsam betrachtet.

Je nach Bauprodukt gibt es unterschiedliche Ansätze zur Bewertung der Umweltauswirkungen. Alle gehen von der Entstehung (Cradle – Wiege) aus und unterscheiden sich über den weiteren Lebenszyklus des Produktes. Das Konzept „Cradle to grave“ bezieht sich auf die Lebenszyklusphasen von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung des Produkts am Ende seines Lebenszykluses. Bewertet man bei einem Produkt nur die Rohstoffgewinnung und Materialherstellung, spricht man von „Cradle to gate“. Die Betrachtung der Produktauswirkungen auf die Ökobilanz endet hier beim fertigen Produkt, das bis zum Werkstor gelangt. Transport und Nutzung werden bei diesem Ansatz nicht erfasst. „Cradle to cradle“ ist die umfassendste Betrachtung, bei der das Produkt oder Teile hiervon durch einen Recycling-Prozess wieder für ein neues Produkt verwertbar gemacht wird. Welcher der drei Ansätze gewählt wird, hängt unter anderem von der Verfügbarkeit der Daten ab.

Wie unterstützt aquatherm seine Kunden und Partner bei der Ökobilanz?

aquatherm hat für vier Produktlinien eine ISO-konforme Ökobilanzierung durchführen lassen, die von einem unabhängigen Institut verifiziert wurde. Auf Basis dieser Ökobilanzen stellt aquatherm seinen Kunden für ihre Projekte die entsprechenden Umweltproduktdeklarationen zur Verfügung. Die Ergebnisse zeigen, dass Rohrsystemlösungen aus Polypropylen im Vergleich zu anderen Materialien wie Kupfer oder Stahl deutliche Vorteile im Hinblick auf Energieverbrauch, Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch und die Abfallmenge aufweisen.


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