ematec AG mischt kräftig bei der Energiewende in Sachsen mit

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Bildquelle: Marian Ifrim/Leipziger Gruppe/eab New Energy

Die RBC-D von ematec und das APS von Seasight Solutions bei der Blattinstallation im Windpark Königshain-Wiederau in Mittelsachsen.

RBC-Traversen aus dem Allgäu helfen bei der Rotorblattmontage in den Windparks der Leipziger Stadtwerke und der eab New Energy GmbH.

Königshain-Wiederau/Memmingerberg (jm).

Sachsen treibt die Energiewende voran und die Innovationsschmiede ematec aus Memmingerberg im Allgäu ist mittendrin. Dank der von ematec entwickelten Rotorblatt-Traversen RBC-D 50 konnten die Leipziger Stadtwerke jetzt in einem gemeinsamen Projekt mit dem sächsischen Windparkspezialisten eab New Energy und ENERCON, dem größten deutschen Windkraftanlagenhersteller mit Sitz in Aurich (Ostfriesland), ein großes Windpark-Projekt abschließen. In zwei Bauabschnitten installierten die Projektpartner in Königshain-Wiederau (Landkreis Mittelsachsen) zwei Windkraftanlagen der neuen EP-5-Generation von ENERCON. Die Windräder vom Typ E-160 EP-5 E3 versorgen nun mit ihrer Nennleistung von jeweils 5,6 MW bis 9.000 Haushalte mit erneuerbarem Strom. Zwei weitere Windräder entstehen aktuell im ca. 40 km entfernten Windpark Kleinschirma.

Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität

„In Königshain-Wiederau ist nun der erste selbst projektierte Windpark der Leipziger Stadtwerke – in Kooperation mit sehr professionellen Partnern – verwirklicht“, sagt Dr. Maik Piehler, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke und ergänzt: „Wir sind stolz auf das Ergebnis. Es trägt zu unserem diversifizierten Energie-Mix bei, erhöht die Versorgungssicherheit der Menschen und liefert einen Beitrag für mehr Klimaneutralität.“ Die Anlage liefert grünen Strom für mehr als 9.000 Haushalte. Mit ihrem Energie- und Klimaschutzprogramm 2030 (EKSP) will die Stadt Leipzig bis zum Jahr 2040 den CO2-Ausstoß pro Kopf von 5,18 Tonnen (Stand 2020) auf 0,25 Tonnen reduzieren. Die Gewinnung von Strom aus Windkraft ist eine von 60 Maßnahmen, die bereits bis 2030 in sieben Handlungsfeldern realisiert werden.

Nicht mehr wegzudenken

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Bildquelle: Marian Ifrim/Leipziger Gruppe/eab New Energy

Vorteil für ENERCON: Dank der RBC-D-Technologie von ematec kann der Windkraftfanlagenhersteller seine Rotorblätter in den unterschiedlichsten Winkeln an der Nabe montieren.

Bei der Montage der Rotorblätter im Windpark Königshain-Wiederau hat Windkraftanlagenhersteller ENERCON wieder einmal auf die Arbeits- und Prozesssicherheit vertraut, die ihm die Rotorblatt-Traversen von ematec bieten. „Die RBC-D von ematec ist aus unserem Montageablauf nicht mehr wegzudenken. Sie bietet uns die volle Prozesssicherheit und beschleunigt den Installationsablauf enorm. Das hat sich auch in Königshain-Wiederau eindrucksvoll gezeigt“, sagt Matthias Jöde, der verantwortliche Projektleiter von ENERCON. Was die Montage in seinen Augen mit der RBC-D-Technologie aus dem Allgäu besonders praktisch macht: „Unsere Rotorblätter lassen sich mit den RBC-D-Traversen von ematec ganz flexibel in unterschiedlichen Winkeln montieren. Durch die vielen Sensoren an der Traverse haben wir stets den vollen Überblick und können Abweichungen im Falle des Falles sofort in Echtzeit eliminieren. Sobald die im Vorfeld definierten Grenzwerte überschritten sind, stoppt das System automatisch“, erklärt Jöde.

RBC-D und APS: eine eingespielte Kombination

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Bildquelle: Marian Ifrim/Leipziger Gruppe/eab New Energy

Die RBC-D von ematec und das APS von Seasight Solutions bei der Blattinstallation im Windpark Königshain-Wiederau in Mittelsachsen.

Auch beim Projekt in Königshain Wiederau vertraute ENERCON auf die Kombination der RBC-Traverse mit dem Automatischen Positionierungssystem (APS) von Seasight Solutions. Hier werden zwei Propeller an die ematec-Traverse angeflanscht, so dass bei der Installation der Rotorblätter auf Führungsseile verzichtet werden kann. „Das ist ein absoluter Gamechanger für den Projektablauf, denn wir können jetzt auf den Einsatz von Winden verzichten und haben daher einen viel geringeren Flächenbedarf“, so Jöde.

Weniger Stillstand auf der Baustelle

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Dank des APS von Seasight Solutions kann bei der Rotorblattinstallation mit der RBC-D von ematec auf Führungsseile verzichtet werden.

Das ist Prozessoptimierung pur, denn während über das traditionelle Verfahren mit Führungsseilen die Installation der Rotorblätter bis zu Windgeschwindigkeiten von bis zu 8 m/s möglich ist, können die Rotorblätter mit dem RBC-D-APS-System auch bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 10 m/s installiert werden. „Im Durchschnitt sparen wir durch den Einsatz des APS pro Baustelle 2,3 Tage Arbeitszeit ein, an denen die Installation sonst aufgrund der Witterungsbedingungen pausiert werden müsste“, erklärt Klaas Schumann, Site Engineering ENERCON.

Beeindruckende Performance

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Bildquelle: Marian Ifrim/Leipziger Gruppe/eab New Energy

Auch beim Windpark Kleinschirma in Mittelsachsen sorgt die Kombination aus RBC-D und APS für Prozess- und Arbeitssicherheit.

Auch beim Projekt der Leipziger Stadtwerke und der eab New Energy GmbH hat die Kombination aus RBC-D und APS in der Praxis gehalten, was sich die Projektpartner von ihr versprochen haben. „Die Einzelblattmontage der Rotorblätter hat wirklich reibungslos funktioniert. Das war schon beeindruckend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es bei der Installation der ersten Anlage schon sehr neblig war. Es gab trotzdem keinen Stillstand oder Leerlauf, da kann ich Matthias Jöde und seinem Team nur sehr herzlich gratulieren. Sie haben die Rotorblattmontage jeweils an eineinhalb Tagen ohne Probleme durchgezogen“, sagt Lara Forsans, die verantwortliche Projektleiterin bei den Leipziger Stadtwerken.

Transport war die größte Herausforderung

Für Forsans und ihr Team sowie die Kolleginnen und Kollegen von eab New Energy war dann auch nicht die Installation der Windkraftanlagen die größte Projektherausforderung, sondern der gesamte Genehmigungsprozess im Vorfeld und auch die Transportlogistik. „Die Spediteure mussten mit den 80 Meter langen Rotorblättern durch Tunnel fahren und auch enge Kurven nehmen. Das war sehr spektakulär“, erklärt Forsans. Die letzten 13 km vom Umladeplatz zum Windpark legten die Rotorblätter dann auf einem Schwerlast-Selbstfahrer zurück.

In der Praxis erprobt

Das Erfolgsprojekt der Leipziger Stadtwerke und ihrer Partner freut Julian Eberhard, den CTO der ematec AG mit Sitz in Memmingerberg. „Es ist großartig für uns, dass wir als Allgäuer Familienunternehmen direkt an der Energiewende in Deutschland beteiligt sind. Dass mit ENERCON der größte deutsche Windkraftanlagenhersteller seit Jahren auf unsere Technologie vertraut, ehrt uns sehr“.

Bereits 30 Traversen

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Bildquelle: Leipziger Gruppe

Projektleiterin Lara Forsans freut sich über den gelungenen Ablauf der Windparkprojekte.

ENERCON hat in den vergangenen Jahren 30 Rotorblatt-Traversen der RBC-D- Generation von ematec bestellt und einen Großteil davon weltweit im Einsatz. Auch in Sachsen sind die RBC-D-Traversen von ematec weiterhin gefragt. Denn bei den Leipziger Stadtwerken und eab New Energy heißt es: „Nach dem Projekt ist vor dem Projekt“. Im Ortsteil Kleinschirma der mittelsächsischen Gemeinde Oberschöna entsteht gerade ein weiterer Windpark mit zwei E-160-Anlagen von ENERCON. Das erste Windrad steht bereits. „Auch hier hat die Montage wieder einmal reibungslos funktioniert“, freut sich Lara Forsans von den Leipziger Stadtwerken.

Über die Traversen der RBC-D-Generation von ematec

Die Rotorblatttraversen der RBC-Generation von ematec sind weltweit die ersten und einzigen Einzelblatttraversen, die sich automatisch und individuell auf das jeweilige Rotorblatt einstellen lassen und sich dabei stets selbst austarieren. Sie können Blätter mit einer Länge zwischen 45 Metern und 110 Metern aufnehmen und bis zum Neigewinkel von ±30 Grad stabilisieren, so dass unkontrollierte Bewegungen der Einheiten ausgeschlossen sind. Für ein sicheres Handling des Rotorblatts findet die RBC immer individuell den exakten Schwerpunkt. Zwei Gegengewichte an den beiden Traversenflügeln passen sich automatisch dem Schwerpunkt an – mit und ohne Rotorblatt.

Das „D“ in RBC-D steht für „Double“ und bedeutet, dass zusätzlich zum unteren auch der obere teleskopierbare Greifer mit vierzehn hydraulisch bewegten und kardanisch aufgehängten Griffpads ausgestattet ist.

Weitere Highlights: Die Hydraulikzylinder der Greifer sind mit integrierten Sicherheitsventilen ausgestattet, die ein Herausrutschen des Rotorblattes unmöglich machen – selbst bei einer falschen Bedienung. Mit einer Hanghöhe von gerade einmal ca. 3,5 Metern erleichtert die RBC-Baureihe das Kranmanagement erheblich, gerade in Bezug auf die stetig steigenden Nabenhöhen der Windkraftanlagen.

In Rekordzeit einsatzbereit

Auf der Baustelle sind die RBC-Traversen so schnell einsatzbereit wie keine anderen Traversen, denn sie fahren automatisch in ihre Einsatzposition und das Anschlagen am Rotorblatt erfolgt ebenfalls in Rekordzeit. Nicht einmal 30 Minuten brauchen die RBC-Traversen für diese beiden Schritte.

Die Green-Line-Varianten der RBC-Traversen werden von Hochleistungs-Akkus angetrieben, die für Montage von drei Rotorblättern bei einer Temperatur von bis zu -20 Grad Celsius ausgelegt sind. Der Akku-Betrieb ist doppelt redundant ausgeführt. Dank der ematec-Green-Line-Technologie umgehen Windkraftanlagenhersteller die verschärften Abgasvorschriften nach Euro-5-Norm und USA EPA Tier 4 final, die seit 1. Januar 2019 für Verbrennungsmotoren gelten. Zudem hat ematec den elektrischen Motor bewusst unter 48 Volt gehalten, wodurch er auch in den USA problemlos einsetzbar ist und die Anforderungen der UL (Underwriters Laboratories) erfüllt.

Mit ihrer Transportgröße von ca. 14 m x 3 m x 2,95 m (L x B x H) und einem Eigengewicht von ca. 27 Tonnen (RBC-D 50) können die Traversen in Deutschland mit einer Dauergenehmigung nach § 70 StVZO gefahren werden.

Autor: Ingo Jensen


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