Für Klimaziele im Verkehr „gleiche Intensität für alle Optionen“

en2x zum Mobilitätsgipfel der Bundesregierung

Anlässlich des Mobilitätsgipfels bekräftigt der en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie seine Bereitschaft, die Bundesregierung bei ihrem Ausbauziel der Elektromobilität weiterhin zu unterstützen. Genauso wichtig für das Erreichen der CO2-Sektorziele im Verkehr sind geeignete Rahmenbedingungen für eine deutliche Ausweitung des Angebots nachhaltiger Kraftstoffe. Das ist noch nicht der Fall.

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Bildquelle: en2x / Sebastian Engels

Prof. Christian Küchen.

„Auch wenn vor, während und nach dem ersten Mobilitätsgipfel über den richtigen Weg weiterhin heftig diskutiert wird – das Ziel des beschleunigten Aufbaus der Ladeinfrastruktur für E-Autos ist richtig. Die derzeit knapp 12.000 öffentlichen Ladesäulen in Deutschland sind noch viel zu wenig“, sagte en2x-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen.

Die en2x-Mitgliedsunternehmen, die früher ausschließlich im Mineralölgeschäft tätig waren, engagierten sich beim Thema E-Auto-Laden bereits seit einigen Jahren mit hohem Aufwand, so Küchen weiter. Die Zahl der von ihnen an und auch jenseits von Tankstellen installierten Ladesäulen, meist Schnelllader, steige stetig. „Jetzt gilt es vor allem, bestehende Hürden zu überwinden.“ Das betreffe etwa langwierige Ausschreibungen von Flächen, fehlende Netzanschlüsse, zähe Genehmigungsprozesse und umständliche Förderprogramme.

Vier von fünf Neuwagen haben einen Verbrennungsmotor

„Vor allem muss nun aber mit derselben Intensität der Aufbau von Produktionskapazitäten für alternative Kraftstoffe vorangetrieben werden, also für fortschrittliche Biokraftstoffe, die nicht in Konkurrenz zu Lebensmitteln stehen, und strombasierte synthetische Kraftstoffe. Hier stehen wir erst ganz Anfang“, so Küchen weiter.

Dabei gehe es nicht nur um den großen Fahrzeugbestand. Trotz der erfreulichen Zunahme des Anteils der E-Autos bei den Neuzulassungen im vergangenen Jahr dürfe nicht übersehen werden, „dass über 80 Prozent der Neufahrzeuge 2022 einen Verbrennungsmotor hatten“. Auch diese Pkw, von denen die meisten auch nach 2035 noch in Betrieb sein dürften, benötigen immer größere Anteile erneuerbarer Kraftstoffe. Andernfalls seien die Klimaziele nicht zu erreichen. 

Seit eineinhalb Jahren Stillstand bei Energiesteuerreform

„Leider fehlt für die notwendigen Milliardeninvestitionen nach wie vor die Planungssicherheit. So ist immer noch nicht festgelegt, welcher Strom zur Herstellung grünen Wasserstoffs verwendet werden kann und welche Kohlenstoff- bzw. CO2-Quellen für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe anerkannt werden. Genauso unverständlich bleibt, dass die notwendige Reform der Energiebesteuerung, wie sie die EU-Kommission vor eineinhalb Jahren vorgeschlagen hat, immer noch nicht angegangen wird. Es ist nicht nachvollziehbar, dass jeder Liter Benzin gleich hoch besteuert wird – unabhängig davon, ob er fossil oder nachhaltig und damit ‚grün‘ ist.“


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2023-01-17
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