Super Spacer® in BREEAM-zertifizierten Objekten

„Økern Portal“ und „The Curve“ punkten mit Nachhaltigkeit und Ästhetik

Ressourcenschonende Materialien machen klassischem Stahlbeton und Fassaden aus Primäraluminium zunehmend Konkurrenz. Die energieeffizienten Super Spacer® Warme Kante Abstandhalter wurden in zwei Vorzeigeprojekten verbaut, deren Hauptmaterialien unterschiedlicher nicht sein könnten, die aber beim Thema Kreislaufwirtschaft enorm viel gemeinsam haben. Darüber hinaus zeigen sie eine ganz eigene Ästhetik, die Architektur und Natur harmonisch integriert.

Seit Januar 2021 müssen alle Neubauten in der EU den Standard eines „Niedrigstenergiegebäudes“ erfüllen und sollen ihren Energiebedarf möglichst mit regenerativen Energien decken. Doch Energieeffizienz ist nur eine Seite der Medaille beim Thema nachhaltiges Bauen. Auf der anderen Seite gewinnt die Diskussion um graue Energie sowie um die zirkuläre Nutzung der eingesetzten Rohstoffe und Materialien immer mehr an Dynamik. Nicht nur aus der Politik erhält nachhaltiges Bauen Rückenwind. Tor-Christian Møglebust, Partner im Osloer Architekturbüro DARK Arkitekter, erzählt im Interview, dass der erste Großmieter des von DARK entworfenen Bürokomplexes Økern Portal ausdrücklich auf einer BREEAM Excellence Zertifizierung bestanden hatte.

Økern Portal mit Fassade aus rezykliertem Aluminium

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Bildquelle: Edgetech Europe GmbH

Økern Portal ist eines der größten Entwicklungsprojekte, das jemals in Norwegen realisiert wurde. Es ist aber auch wegen der markanten, 14.600 m2 großen Fassade aus rezykliertem Aluminium herausragend. Der Aluminiumhersteller Hydro hat mit der Legierung CIRCAL® 75R, die mindestens zu 75 % aus End-of-Life Aluminium hergestellt wird, eine CO2-Bilanz, die ihresgleichen sucht: der garantierte CO2-Fußabdruck unter 2,3 kg CO2 pro 1 kg Aluminium ist 84 % niedriger als der Durchschnitt bei der Primärgewinnung und entspricht der CO2-Freisetzung beim Verbrennen von Holz. Mit WICTEC EL evo von Wicona als Hauptfassade und dem Fassadensystem Sapa 4150 für die unteren beiden Etagen sind gleich zwei Marken der norwegischen Aluminiumspezialisten in dem Vorzeigegebäude verbaut.

Auftraggeber und Eigentümer ist der Oslo Pensjonsforsikring. Der Komplex bietet auf 80.000 m2 Fläche Platz für Büroräume, ein Hotel, Gemeinschaftsbereiche und einen Food Court. Auf den begrünten Dächern sind Urban Gardening, Bienenstöcke und eine Laufstrecke geplant. Trotz der Größe ist es dem Büro DARK Arkitekter gelungen, dem Entwurf Leichtigkeit einzuhauchen. Das Gebäude steht auf Stelzen, um fließende Übergänge zwischen dem öffentlichen Park und den Gewerbeflächen zu ermöglichen. Die Ästhetik der von Staticus installierten Fassade stellt mit der Anordnung ihrer 1.588 trapezförmigen Aluminiumelemente eine Verbindung zur umgebenden Natur her. Vertikal verlaufende Bänder erinnern an Baumstämme, die Facettierung der horizontalen „Blätter-Elemente“ sorgt für Licht- und Schattenspiele und unterstreicht die Lebendigkeit der Gebäudehülle. Das ausgeklügelte System aus Sonnenschutz, opaken Flächen und Zweifachverglasung sorgt dafür, dass die Fassade alle Vorschriften und Anforderungen an die Energieeffizienz erfüllt.

Isoliergläser on Demand in den ersten beiden Etagen

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Bildquelle: Edgetech Europe GmbH

Blick auf die WICTEC EL evo Fassade ab Etage 3 und die Sapa 4150 Etage 1 und 2

Die ersten beiden Geschosse, ausgeführt von H-fasader mit einem Sapa Standardfassadenprofil, zeigen in sechs verschiedene Richtungen. Glaseksperten A/S aus dem dänischen Hjørring passte daher die insgesamt 3.000 m2 Dreifachverglasung individuell an die unterschiedlichen Anforderungen in puncto Schallschutz, Wärmeschutz, Sicherheit und Flächennutzung an. So wurden unter anderem Isoliergläser mit variierenden Schalldämmwerten zwischen 32 und 39 dB verbaut. Unsichtbarer Schallschutz für Wände und Decken sorgt darüber hinaus für eine breite Nutzungsmöglichkeit der Retail- und Gewerbeflächen.

„Das Projekt war eine Herausforderung“, erklärt Kent R. Beresford, Sales Manager Norway bei Glaseksperten. 12 verschiedene Glasaufbauten wurden in einer Größe bis 1.200 mal 3.000 mm produziert, die Vorgabe für den U-Wert war 0,6 oder weniger. Die äußeren Scheiben haben eine hoch lichtdurchlässige, farbneutrale Sonnenschutzbeschichtung Sunguard SuperNeutral 70S, innen liegt gehärtetes oder laminiertes Glas in unterschiedlichen Stärken. Um bei jeder Einheit eine Dicke von 55 mm zu erreichen, wurden die Super Spacer® T-Spacer™ Premium Abstandhalter in den Breiten 14, 16 oder 18 mm während des Produktion entsprechend automatisiert gewechselt. „Super Spacer ist aufgrund der hervorragenden energetischen Performance unsere bevorzugte Warme Kante bei anspruchsvollen Nachhaltigkeitsprojekten wie dem Økern Portal. Außerdem stellen wir auch bei hohem Termindruck immer die geforderte Präzision bei der Spacerapplikation sicher“, ergänzt Glaseksperten Vertriebsleiter Jess Gregersen.

Saint-Denis wird zur heimlichen Holzhauptstadt Frankreichs

Als in den 1960er Jahren die Autobahn A1 den historischen Königsweg, der von Paris zur Kathedrale Saint-Denis führte, zerschnitt, wurde die Industriestadt im Norden von Paris endgültig zur Bannmeile, zur Banlieue. Die Königsstadt, die als Wiege der Gotik und als Grablege der französischen Royals Geschichte schrieb und in der einst die berühmten Wagon-Lits Speisewagen gebaut wurden, degenerierte mit dem Niedergang der Industrieregion zur Problemzone mit Plattenbau. Doch im Schatten des Stade de France weicht Saint-Denis peu à peu die Grenzen zwischen der Banlieue und Paris wieder auf. Auftrieb erhalten die Bemühungen durch zahlreiche Bau- und Infrastrukturprojekte für die Olympischen Spiele. Namhafte Medien- und Dienstleistungsunternehmen haben sich niedergelassen und nach dem Willen der Stadtplaner entsteht ein lebendiges Quartier zum Leben und Arbeiten, das sich nebenbei zu einer Hochburg des französischen Holzbaus entwickelt. Für das Olympiadorf, das bis 2024 in Saint-Denis entsteht, müssen alle Gebäude unter acht Stockwerken in Holzbauweise konstruiert werden, höhere Gebäude zumindest möglichst kohlenstoffarm ausgeführt werden. Dank der natürlichen Dämmeigenschaften, der Funktion als natürlicher CO2-Speicher und der einfachen stofflichen Wiederverwertung ist Holz aus nachhaltig bewirtschafteten, regionalen Wäldern ein idealer, ökologischer Baustoff. Im Werk vorgefertigte Holzrahmenelemente machen Holzbauprojekte im Vergleich zu klassischem Stahlbetonbau auch zunehmend wirtschaftlich.

Zeichen des Neuanfangs ist auch das 30 Hektar große Ökoviertel ZAC de la Montjoie im Stadtzentrum, in dem besonders strenge Vorgaben für die Förderung der Biodiversität sowie die Verwendung nachhaltiger Materialien wie Holz gelten. Im Jahr 2020 setzte BNP Paribas Real Estate hier mit dem 7-geschossigen Bürokomplex eines der größten, europäischen Großprojekte in Holzbauweise um. „The Curve“, entworfen vom Büro Chartier Dalix, beherbergt auf einer Fläche von 24.400 m2 rund 1.600 Arbeitsplätze, Gastronomie sowie ein Fitnesscenter. Die elegant geschwungene Grundform lässt Platz für 1.400 m2 Freiflächen, zwei mit Bäumen bepflanzte Grünareale grenzen das Gebäude zur Straße hin ab.

5.000 m3 Brettsperrholzelemente von Binderholz bilden die Struktur, nur der Gebäudekern und die vier Untergeschosse sind aus kohlenstoffarmem Beton. Wie kaum ein anderer Immobilienentwickler hat sich BNP Paribas der Nachhaltigkeit verschrieben. „The Curve“ unterschreitet die laut Wärmeschutzverordnung RT2012 geltenden Grenzwerte für den Energieverbrauch von durchschnittlich 50 kWh pro Quadratmeter um 40 % und wurde für Zertifizierungen nach HQE Exceptional, Effinergie+ und BREEAM geplant. Alle Bieter waren aufgefordert, Vorschläge für möglichst kohlenstoffarme Materialien einzubringen.

Plane und gebogene Scheiben bilden eine optische Einheit

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Bildquelle: Edgetech Europe GmbH

Auch die 10.000 m2 große Elementfassade, realisiert von Metal Yapi, ist Teil des nachhaltigen Gesamtkonzepts. Um die Büros mit möglichst viel natürlichem Tageslicht zu fluten, wurden etagenhohe Fensterflächen mit Abwicklungen zwischen 1.000 und 2.000 mm sowie 3.285 mm Höhe eingeplant. Saint-Gobain Pietta fertigte die 2-fach-Verglasungen. Um den idealen Kompromiss aus Komfort, Ästhetik und Energieeffizienz zu finden, entschied man sich für ein extrem transparentes und hoch selektives Sonnenschutzglas von Saint-Gobain.

Die Isolierglaseinheiten für die gerundeten Gebäudeecken wurden bei Döring Glas in Berlin konkav und konvex gebogen. Der asymmetrische Scheibenaufbau besteht aus einem äußeren Verbundglas mit COOL-LITE® XTREME 70/33 Beschichtung innen, 16 mm Super Spacer® Triseal™ Premium Plus Black als Warme Kante sowie einem 8 mm Floatglas.

„Wir haben uns extra für dieses Projekt nach CEKAL zertifizieren lassen, um unseren hohen Anspruch an Qualität zu unterstreichen“, erzählt Döring Glas-Projektleiter Martin Lenz. Er fährt fort: „Trotz unserer großen Erfahrung waren die Scheiben im Erdgeschoss und Eingangsbereich eine Herausforderungen in Sachen Herstellung und Logistik. Die Einheiten sind bis zu 3.000 mm breit und 4.102 mm hoch und bringen damit knapp 900 kg auf die Waage. Ein Teil war darüber hinaus mit einem weißen Muster siebbedruckt, um einen kaum wahrnehmbaren Sichtschutz von außen nach innen zu erzielen. Eine weitere Anforderung von Seiten des Kunden war die Vorkonditionierung jeder einzelnen Isolierglaseinheit, um die Lebensdauer zu erhöhen. Für jede einzelne Isolierglaseinheit wurde der vorab errechnete Druck individuell nach den Vorgaben eingestellt.“

Joachim Stoß, Geschäftsführer der Edgetech Europe GmbH und Vice President International Sales bei Quanex ist stolz: „Die Architektur befindet sich gerade auf einem ungemein spannenden Weg. Ich bin zuversichtlich, dass es uns als Branche gemeinsam gelingen wird, die CO2-Bilanz von Gebäuden dank nachhaltiger Materialien und konsequenter Kreislaufwirtschaft erheblich zu verringern. Wir sind sehr glücklich, dass wir bei Økern Portal und The Curve mit unserer Warmen Kante wieder einen kleinen Beitrag leisten konnten.“


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