Trinkwasser-Verordnung auf Schiffen

CONTI+ erarbeitet umfassendes Konzept zur Sicherstellung der Trinkwasserqualität für Segelschulschiff Großherzogin Elisabeth

Die deutsche Trinkwasserverordnung (TrinkwV) besteht seit dem Jahr 2001 und regelt die Qualität der Trinkwasserversorgung. Sie gilt aber nicht nur für Vermieter von gewerblichen Immobilien oder Betreiber von öffentlichen Gebäuden, sondern auch für entsprechende Installationen an Bord von Wasserfahrzeugen. Demnach sind auch Schiffsbetreiber dazu verpflichtet, die allgemein anerkannten Regeln der Technik einzuhalten. Laut §4 TrinkwV muss das angebotene Trinkwasser jederzeit rein und genusstauglich sein. Sind dem Betreiber Mängel oder Abweichungen davon nachzuweisen, ist er in der Haftung.

Segelschulschiff Großherzogin Elisabeth: Lange Liegezeiten aufgrund der Corona-Pandemie

Der 113 Jahre alte Dreimast-Gaffelschoner „Großherzogin Elisabeth“ dient normalerweise als Ausbildungsschiff für den seemännischen Nachwuchs des Fachbereichs Seefahrt und Logistik der Jade Hochschule. Auch Kadetten der AIDA Flotte werden auf dem Segelschiff ausgebildet. In den Sommermonaten können interessierte Landratten, die maritime Tradition kennenlernen und erfahren möchten, zudem an Segeltörns teilnehmen. Aufgrund der CoronaPandemie mussten im vergangenen Jahr viele der geplanten Segeltörns abgesagt werden, lange Liegezeiten waren die Folge. Nautiker Heiko Amelsberg hat die segelfreie Zeit genutzt, um gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern des Schulschiffvereins Großherzogin Elisabeth e.V. Instandsetzungsarbeiten durchzuführen und um sich über das Thema „Sicherstellung der Trinkwasserqualität“ auf dem Segelschiff fortzubilden. Unterstützung erhielten sie dabei von den CONTI+ Sanitärexperten. Diese reisten nach Elsfleth, wo die Lissi, wie sie liebevoll von den Vereinsmitgliedern genannt wird, derzeit im Hafen liegt.

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Copyright: Segelschulschiffverein Großherzogin Elisabeth e.V.

Der 113 Jahre alte Dreimast-Gaffelschoner „Großherzogin Elisabeth“ dient normalerweise als Ausbildungsschiff für den seemännischen Nachwuchs des Fachbereichs Seefahrt und Logistik der Jade Hochschule.
CONTI+ hat für die Grossherzogin Elisabeth ein umfassendes Hygienekonzept erarbeitet.

Das CONTI+ Hygienekonzept: präventiv, permanent und akut

Vor Ort haben die CONTI+ Experten ein Hygienekonzept erarbeitet, damit eine mikrobiologische Verunreinigung des Trinkwassers auf dem Segelschulschiff auch künftig vermieden wird. Hierzu Udo Stukenbrock, der für CONTI+ Werften und Reedereien berät: „Unser Hygienekonzept basiert immer auf den drei Säulen präventiv, permanent und akut. Bei der Großherzogin Elisabeth haben wir unter anderem den C-Schlauch, mit dem das Trinkwasser in den Häfen aufgenommen wird, als möglichen Risikofaktor identifiziert. Der Grund: Insbesondere in den Sommermonaten erhitzt er sich, so dass das im Schlauch verbliebene Wasser einen idealen Nährboden, zum Beispiel für Legionellen bietet. Sollte dies akut der Fall sein, könnte man den Schlauch mit unserer umweltverträglichen und schadstofffreien Desinfektionslösung CONTI+ oXan® spülen und so von möglichen Keimbelastungen befreien.“ Zu den permanenten Sicherheitsvorkehrungen gehört unter anderem die regelmäßige Hygienespülung der vorhandenen Armaturen, die dem Austausch des Trinkwassers dient. „Alle 72 Stunden muss ein kompletter Wasseraustausch der Trinkwasserinstallation erfolgen. Auf dem Segelschulschiff muss diese Hygienespülung zurzeit noch manuell vorgenommen werden. Stattet man das Schiff aber präventiv mit elektrischen Armaturen aus, lassen sich alle Dusch- und Waschtischarmaturen mit Hilfe der CONTI+ Service App mit minimalem Aufwand programmieren, protokollieren und warten. Neben Service-Funktionen wie Wasserlaufzeit und Reinigungsabschaltungen könnten dann auch Maßnahmen, die zur Sicherstellung der Trinkwasserqualität notwendig sind, vollautomatisch und umfassend durchgeführt werden (zum Beispiel Hygienespülungen)“, so Stukenbrock weiter.

Sollte es trotzdem einmal zu einer akuten Keimbelastung der Trinkwasseranlage auf dem Segelschulschiff kommen, bietet die umweltverträgliche und schadstofffreie Desinfektionslösung CONTI+ oXan® einen umfassenden Schutz: Mit der pH-neutralen Lösung CONTI+ oXan® zero können alle Trinkwasserinstallationen in Übereinstimmung mit der Trinkwasserverordnung desinfiziert werden.

Sie beseitigt Keime und Bakterien rückstandsfrei und entfernt den Biofilm. Darüber hinaus hat das Desinfektionsmittel eine fungizide, virozide, sporozide und algizide Wirkung. Ein großer Vorteil: Der Einsatz kann im laufenden Betrieb erfolgen. Zur permanenten Oberflächendesinfektion wiederum eignet sich CONTI+ oXan® clean und mit CONTI+ oXan® freh lassen sich Räume und Kojen kalt vernebeln und somit Keimen und Gerüchen entgegenwirken.

„Mit unserem neuen Hygienekonzept sind wir ab sofort bestens für alle Eventualitäten gerüstet und können uns auf unseren Törns voll und ganz auf die Ausbildung der Matrosen und die Weitergabe unseres Wissen konzentrieren“, so Heiko Amelsberg.

Über das Schiff:

Im Laufe seiner wechselvollen Geschichte sind auf dem 113 Jahre alten Dreimast-Gaffelschoner „Großherzogin Elisabeth“ schon viele Kapitäne, Matrosen und Leichtmatrosen über die Weltmeere gesegelt. 1909 lief das Schiff – damals noch mit dem Namen „San Antonio“ – im niederländischen Alblasserdam als weltweit erster Frachtsegelschoner mit Dieselmotor vom Stapel. Im Laufe der nächsten Jahre und Jahrzehnte segelt die San Antonio bis nach Südamerika, läuft vor Marokko auf Grund und kentert mit einer Ladung Holz in der Nähe von Kopenhagen. Sie wird zu einem Küstenmotorschiff mit Hilfsbeseglung umgebaut, dient dem niederländischen Reeder Andreas Hammerstein im Mai 1940 als Fluchtmöglichkeit vor den Nationalsozialisten und wird in den 1970er Jahren schließlich komplett verwahrlost vom Hamburger Kapitän Hartmut Paschburg gekauft. Dieser lässt es zu einem Dreimastschoner für Kreuzfahrten im Mittelmeer umbauen.

1981 schließlich entdeckt der Elsflether Reeder Horst Werner Janssen das Schiff in Griechenland. Er ist auf der Suche nach einem Schulschiff für die Ausbildung von Seefahrtschülern in Elsfleth. Janssen chartert das Schiff und lässt es von Piräus nach Deutschland überführen. Am 12. Juni 1982 tauft Herzogin Ameli von Oldenburg den Großsegler auf den heutigen Namen „Großherzogin Elisabeth“. Der Landkreis Wesermarsch erwirbt das gecharterte Schiff und übereignet es 1993 aber nach einem verheerenden Brand, der während Reparaturarbeiten auf einer Werft ausgebrochen ist, an den Schulschiffverein Großherzogin Elisabeth e.V. Seither fährt die Lissi, wie sie liebevoll von den Vereinsmitgliedern genannt wird, in Nord- und Ostsee. Interessierte Landratten, die maritime Tradition kennenlernen und erfahren möchten, können an Wochenenden und in den Sommermonaten an Segeltörns teilnehmen. Der Großsegler dient aber auch als Ausbildungsschiff für den seemännischen Nachwuchs des Fachbereichs Seefahrt und Logistik der Jade Hochschule. Darüber hinaus werden auf der Lissi Kadetten für die AIDA Flotte ausgebildet.

Technische Details:

Baujahr: 1909
Länge über Alles: 63,70 m
Breite: 8,23 m
Masthöhe ab WL: 33,00 m
Segelfläche: 800 m2
Kabinen / Kojen: 25 / 60
Maschine: 294 kW<
Speed / Kn: 7,5 / 11
Vermessung: 489 BRZ


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