Verkehrsabriebe aus der Umwelt fernhalten

Hydromechanische Straßenabwasserbehandlung verhindert Schadstoffeintrag in Boden und Gewässer

Rund 500.000 Tonnen Reifenabrieb fallen laut aktuellen Studien jedes Jahr in der EU an, berichtet der ADAC. Doch wohin verschwinden diese Mengen, die in erster Linie als Feinstaub anfallen? Bisher versickern sie vielerorts mit Regenabflüssen im Boden oder werden in Oberflächengewässer gespült. Fachleute und verschiedene Verordnungen verlangen jedoch, dass ein Schadstoffeintrag in die Umwelt durch geeignete Maßnahmen weitgehend verhindert werden soll. Bei einer Fahrbahnerneuerung im Märkischen Kreis wurde dafür ein hydromechanischer Abscheider vom Typ 3P Hydroshark eingesetzt.

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Bildquelle: FINGER BAUSTOFFE GMBH

Die Straßenentwässerung auf der L561 zwischen Schalksmühle-Heedfeld und Lüdenscheid erfolgt über das System „Hydroshark“ der Finger-Beton Unternehmensgruppe.

Laut der Bundesanstalt für Straßenwesen gelangen in Deutschland jährlich bis zu 70.000 Tonnen Reifenabrieb in den Boden und bis zu 20.000 Tonnen in Oberflächengewässer. Zu diesen Belastungen kommen weitere Schadstoffe wie der Abrieb von Bremsbelägen und -scheiben sowie Mineralölkohlenwasserstoffe, Schwermetalle, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Phosphate und Nitrate aus Abgasen oder Flüssigkeitsverlusten. In den Wintermonaten sind vielerorts noch Tausalze zu berücksichtigen. Diese Partikel und Schadstoffe sollen abgefangen werden, bevor die Regenabflüsse von Straßenflächen in die Umwelt eingeleitet werden.

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Der 3P Hydroshark verbindet eine hohe hydraulische Leistungsfähigkeit mit sehr kompakten Abmessungen im Vergleich zu herkömmlichen Systemen.

Fahrbahnrenovierung mit neuem Regenabwasserkonzept

Bei einer Erneuerung der Ortsdurchfahrt Heedfeld und der Instandsetzung der Straßenentwässerung setzte die verantwortliche Gemeinde Schalksmühle im Märkischen Kreis auf eine Sedimentationsanlage von 3P Technik. Die aus den 60er-Jahren stammende Fahrbahn und die seitlichen Bordanlagen wurden abschnittsweise komplett aufgenommen und in anderer Lage und Höhenlage neu gebaut. Der neue Belag wurde mit einem Einseitgefälle zum rechten Fahrbahnrand angelegt. In diesem Zuge wurden auch die beiden Straßenentwässerungskanäle erneuert. Ziel war es, das ablaufende Regenwasser von der Verkehrsfläche nicht ohne Behandlung in die Vorflut zu leiten. Andere Straßenabschnitte in der Region werden über das Bankett in Rückhaltebecken aus Ortbeton entwässert. Diese Lösung ist mit hohem Aufwand und Flächenverbrauch verbunden. Mit der Sedimentationsanlage 3P Hydroshark fand man eine deutlich günstigere Alternative.

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Durch die Vormontage in einen Finger Beton-Schacht konnte der Einbau der Sedimentationsanlage in zwei Tagen abgeschlossen werden.

Schadstoffabscheidung durch Teetasseneffekt

Die Sedimentationsanlage behandelt das Niederschlagswasser physikalisch. Durch den sogenannten Teetasseneffekt entfernt sie abfiltrierbare Stoffe weitgehend aus dem Wasser. In einen Schlammfang in der Mitte der Anlage sinken Feststoffe nach unten ab. Er ist durch Strömungsbrecher hydraulisch vom Behandlungsraum getrennt, sodass sich die abgesetzten Stoffe auch bei starken Regenfällen nicht remobilisieren können. Ein Zackenwehr, dass der Anlage den Namen gibt, verhindert beim anschließenden Aufsteigen des Wassers Kurzschlussströmungen und sorgt für ein homogenes Strömungsverhalten. Nach der Behandlung ist die Wasserqualität der Niederschlagsabflüsse so gut, dass diese direkt in einen angrenzenden Bachlauf eingeleitet werden können.

Hohe Leistungsfähigkeit bei kompakten Abmessungen

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Bildquelle: FINGER BAUSTOFFE GMBH

Für Wartungsarbeiten und Reinigung ist der Schlammfang über einen Gitterrost in der Mitte der Betonabdeckung gut zugänglich.

Der Landesbetrieb Straßen Nordrhein-Westfalen zeigt sich zufrieden. Im Vergleich zu traditionellen Anlagen verfügt der Hydroshark bei großer hydraulischer Leistungsfähigkeit über eine sehr kompakte Bauweise. Der Aufwand für Erdarbeiten und Baustellenlogistik verringert sich erheblich. Da die Anlage komplett vormontiert in einem DN 2500er Betonschacht von der Finger Baustoffe GmbH auf die Baustelle geliefert wurde, nahm der Einbau nur zwei Tage in Anspruch. Auch Wartung und Betrieb des Systems gestalten sich einfach. Das Aussaugen des Schlammfangs kann durch das Öffnen der Gitterrost-Abdeckung mit wenigen Handgriffen erfolgen, weitere Wartungsarbeiten sind nicht erforderlich.


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