Das Werkzeug mit wearTell im Griff

Körperschall-Sensorik im Spritzguss und Aludruckguss

Effizienz in der Fertigung bedeutet beim Spritzguss und Aludruckguss vor allem, die Werkzeuge und den Prozess im Griff zu haben und ungeplante Maschinenstillstände zu verhindern. Das Predictive Maintenance System wearTell erkennt mittels Körperschall zuverlässig Anzeichen für Werkzeugverschleiß – und zwar quantitativ im Bereich von 50 kHz bis 500 kHz. Damit lassen sich Werkzeugwartungen zustandsbasiert und vorausschauend, sprich: aktiv eintakten und eine Prozessüberwachung ist ebenfalls möglich. Die neue Out-of-the-box-Lösung ist ab sofort erhältlich.

Illustration
Bildquelle: wearTell

So kann ein Normalprozess aussehen: Das Spektrogramm zeigt die Reibung an, die während Fahr-Bewegungen des Werkzeugs entsteht

Körperschallwellen entstehen bei Verschleißprozessen und laufen als mechanische Schwingungen durch Werkstück und Werkzeug. Beim Zerspanen wird das Werkstück durch ​„kontrollierten Verschleiß“ bearbeitet, während der Verschleiß am Werkzeug in der Fertigung immer eine ungewollte Begleiterscheinung ist. So auch beim Spritzguss und Aludruckguss, wo die Körperschallanalyse zur Prozess- und Maschinenüberwachung jedoch vergleichsweise neu ist. Mit wearTell steht die Technologie zur Verfügung, um das einfach und effizient durchzuführen; sie ermöglicht eine vergleichbare, reproduzierbare und aussagekräftige Ergebnisdarstellung. Das System kann angeschafft oder per Lizenz erworben werden.

Sensor anbringen und loslegen

Illustration
Bildquelle: wearTell

So kann ein Normalprozess aussehen: Das Spektrogramm zeigt Reibung und Klopfen an, die sich ergeben, wenn das Werkzeug betätigt wird

Um mit der Prozessüberwachung loszulegen, muss lediglich ein Sensor am zu überwachenden Werkzeug angebracht werden – was in weniger als 15 Minuten erledigt ist. Das Linux-basierte System bringt sämtliche erforderlichen Schnittstellen mit, die zur Einbindung notwendig sind. Die wearTell-Hardware umfasst eine Messkette und eine Auswertungseinheit. Burkhard Walder, Geschäftsführer bei wearTell, erklärt: ​„Mit nur einem Sensor, der auch mehrkanalige Messungen ermöglicht und zumeist auf der beweglichen Seite des Werkzeugs montiert ist, lassen sich etwa 85 bis 90 Prozent aller Werkzeuge abbilden.“ Die Hardware-Komponenten sind austauschbar und das System kann an beliebig vielen Maschinen-Werkzeug-Kombinationen zum Einsatz kommen. Maschine samt Werkzeug lassen sich im System hinterlegen und wieder aufrufen, sodass die Überwachung immer die vollständigen Daten aus der Vergangenheit mit einbezieht und Unterschiede im Zeitablauf sichtbar werden. Die wearTell-Software punktet mit einer intuitiven Benutzeroberfläche und visualisiert übersichtlich den kompletten Spritzgusszyklus am Werkzeug, wahlweise aber auch einzelne Phasen davon, in der wearTell-Kurve.

Frühzeitige Warnung ermöglicht vorausschauende Wartung

Illustration
Bildquelle: wearTell

Der Normalprozess als wearTell-Kurve dargestellt: Unterschiedliche Farben bilden unterschiedliche Phasen des Spritzgusszyklus ab

Der idealtypische Ablauf, wenn die wearTell-Kurve zuvor definierte Grenzwerte überschreitet, sieht folgendermaßen aus: Das System generiert eine Warnmeldung. Der Einrichter kann einen Blick auf die Daten werfen. Relevant sind vor allem Steigung und wiederkehrende Muster in der wearTell-Kurve. Auf Basis dieser Daten erfolgt dann die Beurteilung: Ist sofortiges Handeln erforderlich? Oder reicht es vorerst aus, die Veränderung im Auge zu behalten? Burkhard Walder dazu: ​„Mit unterschiedlichen Reaktionsprogrammen behält man stets den Überblick und erhält bereits dann Informationen, wenn ein Prozess erst anfängt, aus dem Ruder zu laufen. Bei Bedarf können wir uns per Remote Access in die Analyse mit einklinken und den Systemverantwortlichen beraten.“ Ein einfaches Beispiel: Wenn ersichtlich ist, dass Verschleißwerte in der Phase ​„Werkzeug schließen“ steigen, kann eine Lösung sein, die Verfahrgeschwindigkeit des Werkzeugs zu ändern. Ob es etwas bringt, die Werkzeuge etwas langsamer und schonender zusammenzufahren, zeigt sich bei der weiteren, wenn nötig engmaschigeren Überwachung. Auf diese Weise lässt sich ein Werkzeugschaden vermeiden – und damit auch ein Maschinenstillstand. ​„Im Grunde wird der Schaden so lange hinausgezögert, dass noch rechtzeitig bevor es dazu kommt, die Werkzeugwartung stattfinden kann – und das im besten Fall zu einem Zeitpunkt, an dem sie die Produktion nicht beeinträchtigt“, sagt Burkhard Walder.


 
Weitere Beiträge im Themenbereich:
Weiterführende Informationen zu
Das Werkzeug mit wearTell  im Griff
erhalten Sie beim Anbieter
2020-08-17
wearTell Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Universitätsstraße 142
44799 Bochum
Agentur:
PR hoch drei GmbH
Turnhallenweg 4
79183 Waldkirch

Zurück